Datacenter Expert Group
Auch im Jahr 2022 waren die Expert:innen der Datacenter Expert Group wieder in verschiedene Kompetenzgruppen-Meetings, Workshops sowie Paneldiskussionen aktiv eingebunden. Neben den zahlreichen virtuellen Treffen und Austausch-Runden (aufgrund der ausklingenden COVID-19 Pandemie) konnten vor allem in der zweiten Jahreshälfte wieder vermehrt Treffen in Präsenz durchgeführt werden.
Den Auftakt machte am 23. Februar der „Expertenaustausch zum Koalitionsvertrag“. Annähernd 40 Teilnehmer:innen der Kompetenzgruppe tauschten sich in einem virtuellen Meeting über aktuelle Branchen-Herausforderungen aus, die sich aus dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ergeben haben. Moderiert von Dr. Béla Waldhauser, Leiter der Kompetenzgruppe standen folgende Themen auf der Agenda: Potenziale der Nutzung von RZ-Abwärme, Verwendung und Bezug von „grünem Strom“, Wege und Mittel zur Erzielung eines klimaneutralen Betriebs, Einsatz von Umweltmanagementsystemen nach EMAS sowie die Möglichkeiten von Umweltzertifizierungen und Fragen aus dem Bereich der Kreislaufwirtschaft.
Am 26. April fand eine weitere virtuelle Kompetenzgruppen-Sitzung unter Leitung von Dr. Béla Waldhauser statt. Im Mittelpunkt des Expert:innenaustauschs stand die Frage, welche Anforderungen an Zertifizierungen in Bezug auf einen nachhaltigen Rechenzentrumsbetrieb zu stellen sind, welche Metriken eine ganzheitliche und objektive Bewertung erlauben sowie die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Zertifizierungen und geographischer Regionen. Im Rahmen von drei Impulsvorträgen (Jens Gröger, Öko Institut; Joachim Astel, noris network AG; Marc Wilkens, TÜViT) sowie der sich anschließenden Diskussion unter den Mitgliedern der Kompetenzgruppe konnten die angesprochenen Themenpunkte eingehend erläutert und diskutiert werden.
Im Rahmen der Data Center World 2022 beteiligten sich Vertreter:innen der Kompetenzgruppe am 11. Mai an zwei Paneldiskussionen. Unter dem Titel „Innovative Data Center Design“ diskutierten auf dem englischsprachigen Panel: Tor Kristian Gyland (Green Mountain), Wojciech Stramski (beyond.pl), Udo Guizetti (SpaceNet), Jan Moll (DTM Group) sowie Holger Nicolay (interxion). Das zweite Panel stellte die Frage “How to deal with critical infrastructures?” in den Fokus. Als Experten haben teilgenommen: Thorsten Hennrich (plusserver), Heiko Schrader (Penta Infra), Jörgen Venot (DC Data Center Group) sowie Gebhard Kaufmann (Piller Power Systems). Die Moderation der Panels übernahm Roland Broch, eco e.V.
Am 19. Mai präsentierten sich Ansprechpartner:innen der Kompetenzgruppe im Rahmen des neu ins Leben gerufenen eco Interaction Day mit ihren Themen und Formaten interessierten Besucher:innen im Kölner eco Büro.
Am 8. und 9. Juni fand der Data Center Expert Summit nach seinem virtuellen Auftakt in 2021 zum ersten Mal in Darmstadt in Präsenz statt. Eine ausführliche Berichterstattung findet sich hier.
Im Rahmen der eco Awards konnten am 23. Juni wieder Unternehmen der Data Center Branche mit den begehrten Awards ausgezeichnet werden. In der Kategorie Data Center Infrastructure konnten sich qualifizieren: Bulk Infrastructure AS, Scaleway SAS sowie Green Mountain. In der Kategorie Nachhaltigkeit waren nominiert: Infinera GmbH, Lefdal Mine Datacenter sowie Green Mountain. Dr. Béla Waldhauser als Leiter der Kompetenzgruppe Data Center sowie Mitglied der Jury übernahm die Laudatio in der Kategorie „Nachhaltigkeit“.
Im September wurde von der Kompetenzgruppe Data Center eine Mitgliederumfrage zur aktuellen Strompreispolitik gestartet. Am 10. Oktober wurden die Ergebnisse im Rahmen eines virtuellen Meetings mit Mitgliedern der Kompetenzgruppe eingehend diskutiert. So wurde die aktuelle Entwicklung im Strompreismarkt (Stand: Q3/2022) von kleinen und mittelständischen eco Mitgliedern aus dem Bereich RZ-Betrieb als kritisch bis sehr kritisch eingestuft. Ein Teil der befragten Unternehmen bemängelte eine zu geringe Transparenz von Seiten der Energieversorger sowie der Politik. Die Ergebnisse der Umfrage wurden in einem Whitepaper den Teilnehmern zur Verfügung gestellt.
Am 20. Oktober lud die Kompetenzgruppe zu einem Präsenzmeeting auf Schloss Bedburg, Rhein-Erft Kreis, ein. Am Beispiel des Rheinischen Braunkohlereviers und des sich vollziehenden Strukturwandels diskutierten annähernd 60 Branchenexpert:innen über die Herausforderungen und Chancen, die bei der Etablierung digitaler Ökosysteme entstehen. Im Nachgang der Vorträge und der sich anschließenden Diskussionsrunde hatten die Teilnehmer:innen die Gelegenheit, den Use Case “Abwärmenutzung in der Landwirtschaft” bei einem lokalen Agrarbetrieb vor Ort live miterleben zu können.
Im Rahmen der Interview-Reihe „eco Insights“ konnten im Oktoberzwei Videointerviews mit KG-Leiter Dr. Béla Waldhauser sowie Bedrettin Altay, NOYA Group, produziert werden. Die beiden Experten sprachen mit Markus Schaffrin, eco e. V., über das Thema Nachhaltigkeit im Data Center-Umfeld und mit welchen Maßnahmen sich Nachhaltigkeitseffekte erzielen lassen. Dabei gaben sie detaillierte Einblicke und beleuchteten Ansätze zur Nutzung von Abwärme sowie die Möglichkeiten von erneuerbaren Energien für den Data Center-Betrieb.
Teil 1: Versorgungssicherheit – wichtig für Betrieb & Planung von Datacentern
Teil 2: Nachhaltigkeit im und um das Rechenzentrum herum
Ende Oktober konnte ein gemeinsames Positionspapier „Perspektiven für eine nachhaltige Rechenzentrenwirtschaft 2030“ unter Beteiligung von Mitgliedern der Kompetenzgruppe sowie der eco Allianz zur Stärkung Digitaler Infrastrukturen und weiterer Verbände veröffentlicht werden.
Am 17. November lud die Kompetenzgruppe Data Center in Kooperation mit dem Deneff e.V. zum jährlichen Roundtable „Energieeffizienz und Rechenzentren“. Auf der Agenda standen zahlreiche Beispiele unterschiedlicher Art, die es für eine effiziente Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren bereits jetzt schon gibt. Denn als klimafreundliche Energiequelle ist die Abwärme eine nachhaltige Option zur Dekarbonisierung von Wärmenetzen, für Gebäudewärme oder auch für manche Industrieprozesse.
Im Rahmen des neu gegründeten Netzwerk Infrastruktur RheinMain nahmen am 18. November Expert:innen des eco sowie der Kompetenzgruppe an einer Kick-Off Veranstaltung im Industriepark Höchst teil. Das Ziel des neuen Netzwerkes ist es, den Infrastrukturausbau, insbesondere den der Energieinfrastruktur, voranzutreiben, um die Zukunft der Rhein-Main-Region zu sichern. Neben eco sind mit der Amprion, DB Netze, Fraport, Infraserv Höchst, Syna und Tennet weitere lokale Energie- und Netzbetreiber in diesem Netzwerk engagiert.
Am 30. November luden die beiden eco Kompetenzgruppen IoT und Data Center zu einem gemeinsamen Meeting nach Lüdenscheid ein. Unter dem Motto „Datacenter als integratives Element nachhaltiger Smart City/Building Lösungen“ diskutierten 30 Branchen-Expert:innen beider Kompetenzgruppen unterschiedliche Aspekte aus den Bereichen des RZ-Betriebs und der Smart-City Entwicklung. Gastgeber ABB bot den Teilnehmer:innen einen exklusiven Einblick in die smarte Fabrik ihrer Tochterfirma Busch-Jaeger.
Am 8. Dezember tauschten sich annähernd 30 Expert:innen der Kompetenzgruppe unter Leitung von Dr. Béla Waldhauser mit den Projektverantwortlichen des Projekts PeerDC (Public Energy Efficiency Register of Data Centers) über den Stand des Erfassungsbogens für eine künftige Aufnahme von Energieeffizienzdaten aus. Mitglieder der Kompetenzgruppe waren im Laufe des Jahres im Rahmen mehrerer Begleitkreistreffen (8. Februar, 1. Juli, 26. Oktober sowie 5. Dezember) über die Entwicklung des Projektes informiert worden.
Am 9. Dezember setzte die Kompetenzgruppe ihren im Oktober begonnenen Dialog zur Strompreisentwicklung fort. Die Teilnehmer:innen des virtuellen Austauschs konnten sich über die aktuelle Entwicklung am Strommarkt sowie die anstehende Novelle des Energieeffizienzgesetzes und den Diskussionsstand zur Strompreisbremse informieren. Weitere Diskussionspunkte waren Optionen zur Steigerung der Energieeffizienz im Rechenzentrum, Alternativen bei der Eigenstromproduktion, Geschäftserwartungen für 2023 sowie die Kommunikation von Seiten der Energieversorger.