Finanzen

Das Jahr 2022 war für den eco Verband der Internetwirtschaft wieder ein besonderes Jahr. Eigentlich wie immer. Einerseits konnten wir nach gut zwei Jahren Corona-Pandemie, aufgrund zunehmender Maßnahmen-Lockerungen, nach und nach aufatmen und das Vereinsleben wieder auch in der realen Welt gestalten. Andererseits wurden wir durch den Russland-Ukraine-Konflikt erneut erschüttert und vor viele Herausforderungen gestellt. Dies war auch im Vereinsgeschäft des eco Verbandes der Internetwirtschaft deutlich spürbar.

Zahlreiche Präsenzveranstaltungen brachten uns wieder in direkten Kontakt zu Mitgliedern, am eco Interessierte und der politischen Prominenz.  Ein Highlight des Jahres 2022 war sicherlich der eco Interaction Day. Zum ersten Mal, nach langer Zeit, öffnete der eco Verband wieder seine Türen für eine Gedankenaustausch. Eingeladen waren Mitglieder und alle Interessierte bei lockerer Atmosphäre zu networken sowie den Verband und dessen Räumlichkeiten näher kennenzulernen oder Informationen zu vertiefen.

Ein weiteres besonderes Ereignis war die eco Award Verleihung im Sommer 2022. Rund 200 Gäste, darunter die Gewinner und Nominierten sowie die Mitarbeiter:innen des eco, feierten gemeinsam sich und die Internetbranche im HARBOUR.Club in Köln.

Aufgrund der beschränkten Kommunikationsmöglichkeiten haben wir den Kontakt zu einigen Mitgliedern leider verloren bzw. haben die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Internetbranche ihren Niederschlag gefunden. Die Zahl der Mitglieder ist dadurch im Vergleich zum Vorjahr (etwas) rückläufig. 

Der Verband verzeichnete 2022 insgesamt 44 neue Mitgliedsunternehmen, dem standen allerdings 43 reguläre Kündigungen sowie 28 Insolvenzen/Merger gegenüber, was zu einer Reduzierung der Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen um -3,9 Prozent führte. Eigentlich waren wir in der Planung wieder von einem weiteren Wachstum der Mitgliederzahlen ausgegangen.

Eine Annahme, die uns gegen Ende des Geschäftsjahres vor einige Herausforderungen stellte. Das Wachstum der Certified Senders Alliance (CSA) konnte im Gegensatz zum Vorjahr gesteigert werden, dies spiegelt sich in einer Erhöhung des Umsatzes von 2,6 Prozent  (Vorjahr -10,2 Prozent) wider. Hier zeigte sich wieder einmal die Stärke der CSA, mit mehr Zertifizierungen und neuen Teilnehmern ihre Marktbedeutung zu manifestieren.

In 2022 haben wir erstmals ein volles Geschäftsjahr mit einem signifikanten Anteil (34,1 Prozent) an Drittmittelprojekten gestaltet. Die deutlich erhöhte Quote an Drittmittelprojekten aus der Öffentlichen Hand hat sich in der Verdoppelung der Einnahmen, aber auch in höheren Ausgaben im Personal und für externe Dienstleistern niedergeschlagen. Der Anstieg der öffentlichen Förderbeiträge resultiert u.a. aus erfolgreich eingeworbenen Drittmittelprojekten, dazu zählen GAIA-X Federation Services, Autowerkstatt 4.0, Service Meister und Auditor. Mit Ausnahme von Service Meister, werden im Jahr 2023 alle Projekte fortgeführt, sodass die öffentlichen Zuwendungen für den kommenden Haushaltsplan gesichert sind. 

Unter den sonstigen Einnahmen werden wie in den Vorjahren unter anderem verrechnete Sachbezüge, die Erstattung verauslagter Kosten und verrechnete Personalkosten aufgeführt. Des Weiteren sind darin die Erträge aus dem Service „eco externer Datenschutzbeauftragter“ enthalten, der im Geschäftsjahr 2021 eine kleine Marge erzielen konnte. Die entsprechenden Kosten spiegeln sich größtenteils in der Erhöhung der Rechts- und Beratungskosten wider.

Insgesamt haben sich die Einnahmen des eco e.V. in 2022 gegenüber dem Vorjahr um 18,8 Prozent erhöht.

Einnahmen- und Ausgabenrechnung für das Geschäftsjahr 2022

eco e.V.Ist 2022Anteil in %Ist 2021Δ Vorjahr in %Plan 2023Anteil in %
Einnahmen
Mitgliedsbeiträge2.081.62139,0%2.165.713-3,9%2.125.65039,9%
Förderbeiträge1.817.10934,1%881.252106,2%1.824.35834,3%
Leistungserlöse908.62817,0%885.3642,6%1.025.00019,3%
Sonstige*527.6229,9%558.327-5,5%347.1286,5%
Gesamteinnahmen5.334.980100,0 %4.490.65518,8%5.322.136100,0 %
Ausgaben
Personalkosten2.805.16950,2%2.386.92317,5%2.927.91952,5%
Verwaltungskosten432.2267,7%428.9400,8%460.4148,3%
Raumkosten140.6692,5%156.610-10,2%161.5172,9%
Beiträge30.3890,5%29.7652,1%32.3080,6%
Reisekosten108.1411,9%43.682147,6%140.1222,5%
Investitionen75.7701,4%86.795-12,7%35.0000,6%
Marketing/Projekte1.855.08033,2%1.219.95352,1%1.706.03830,6%
FiBu/StB/WP/Recht55.6341,0%66.967-16,9%52.8000,9%
Sonstiges/Steuern**89.5481,6 %127.601-29,8%55.8101,0%
Gesamtausgaben5.592.625100,0%4.547.23623,0%5.571.927100,0%
Überschuss/Unterdeckung-257.645-56.581-249.791
Neutraler Ertrag6.542.141117,0%1.532.770326,8%
Neutraler Aufwand6.542.141117,0%1.532.770326,8%
* sonstige Einnahmen: u.a eco Datenschutzbeauftragter, Registrar Atlas, Verrechnung Sachbezüge Kfz, Erstattung verauslage Kosten etc.
** sonstige betriebliche Kosten: Bankgebühren, Künstlersozialabgabe, Versicherungen, Weiterbildungen, verauslage Kosten etc.

Projektbedingt wurden die Aufwendungen für Personal auch im Jahr 2022 noch mal deutlich (17,5 Prozent) erhöht. Der Verwaltungsaufwand hat sich zwar sehr stark erhöht, die Kosten hierfür konnten aber nahezu konstant gehalten werden. Deutlich gestiegen sind jedoch die Reisekosten, jedoch vornehmlich projektbedingt. Aufgrund der zunehmenden Corona-Maßnahmen-Lockerungen konnten viele Veranstaltungen des eco Verbandes der Internetwirtschaft wieder in Präsenz durchgeführt werden. Diese Entwicklung wird in den entsprechenden Marketingausgaben widergespiegelt. Die im Vergleich zum Jahr 2021 um +52,1 Prozent angestiegen sind.

Der eco Verband verbuchte im Jahr 2022 zusammenfassend ein Umsatzwachstum von 18,8 Prozent, dem jedoch eine Kostensteigerung von 23,0 Prozent entgegensteht.

Da die Darstellung der Finanzzahlen seit je her auf Einnahmen und Ausgaben basiert, werden die getätigten Investitionen steuerlich über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer verteilt (Abschreibung für Abnutzung = AfA), sodass in der Steuererklärung einen Verlust von -€246.165 ausgewiesen wird.

Die Ursachen für das Fehlergebnis sind vielfältig. Trotz massiver Anstrengungen konnten die gesetzten Ziele für Einnahmen aus neuen Mitgliedschaften und Leistungserlösen nicht erreicht werden, nachträgliche Kulanzen und Korrekturen bei den Mitgliedsbeiträgen haben das Ergebnis belastet. Zudem gab es Anlaufschwierigkeiten bei den geförderten Projekten, sodass der Förderrahmen nicht vollständig ausgeschöpft werden konnte, gleichzeitig wurden für die Drittmittelprojekte die Personalkosten und weitere Kosten deutlich erhöht.

Im Haushaltsplan 2023 geht der eco Verband von einer weiterhin angespannten wirtschaftlichen Situation aus. Geringeres Wachstum bei Mitgliedsbeiträgen, ein erhöhter Abschreibungsbedarf auf Forderungen aus Krisengebieten und säumige Zahler, die der allgemeinen wirtschaftlichen Lage geschuldet sind, werden das Jahresergebnis belasten. 

Mit einem leicht negativen Ergebnis hat die eco Service GmbH aufgrund von veränderten Bilanzierungsrichtlinien nach einem insgesamt erfolgreichen Jahr das Jahr 2022 abgeschlossen. Ebenfalls wirtschaftlich und inhaltlich erfolgreich war auch die DMA Deutsche Medien Akademie  GmbH, einer Tochter der eco Service GmbH.